Die 12. Etappe führte auf einen der härtesten und faszinierendsten Anstiege im Radsport, den mythischen Mont Ventoux. Doch bereits einen Tag zuvor verkündeten die Organisatoren, dass es auf Grund des extrem starken Windes nicht möglich sein wird bis zum Gipfel zu fahren.
Gleich nach Rennstart bildete sich die erste Spitzengruppe, in der auch Paul Voß von BORA-ARGON 18 vertreten war. Doch das Glück war leider nicht auf seiner Seite. Nach einem Defekt konnte er nicht mehr den Anschluss an die Gruppe finden und wurde von 4 weiteren Fahrern eingeholt. Das Feld zeigte zu diesem Zeitpunkt kein Interesse die beiden ausgerissenen Gruppen wieder einzuholen. So war es der ersten Gruppe möglich einen Vorsprung von 18 Minuten herauszufahren. Die Gruppe rund um Paul war dabei immer konstant 5 Minuten hinter den Führenden.
Zu Beginn des 10 Kilometer langen Anstieges auf den Mont Ventoux hatten 5 verbliebene Fahrer aus der Spitzengruppe noch 8 Minuten Vorsprung auf das Hauptfeld, Paul wurde kurz zuvor vom Feld eingeholt.
Der Mont Ventoux hat bestimmt schon sehr viele Geschichten geschrieben, doch dass der gestürzte Führende Chris Froome ohne sein Rad den Berg hinaufläuft, hat es bestimmt noch nie gegeben. Nach einem Sturz aufgrund der enormen Zuschauermassen verlor der Sky Profi den Anschluss an die Besten, nachdem zuvor noch mit Richie Porte attackiert hatte. Die Jury sprach aber beiden die Zeit von Bauke Mollema zu, damit bleibt Froome in Gelb.
Emanuel Buchmann konnte sich wieder um einen Platz in der Gesamtwertung verbessern, liegt somit auf dem 21 Platz und bei den Jungprofis sogar schon auf Rang 4. Nachdem sich das Feld in der Anfahrt zum Schlussanstieg geteilt hatte, musste das gesamte Team aber viel Kraft investieren um Emu wieder nach vorne zu bringen. Auch Emu hat im Wind der letzten Tage einige Kräfte liegen lassen, was den harten Anstieg am Ende umso schwieriger machte. Dennoch ist er weiter auf Kurs Top 20 in der Gesamtwertung.
„Die heutige Etappe war für uns ganz bestimmt nicht leicht, ich war sehr froh, dass wir es noch einmal geschafft haben auf das vordere Feld aufzufahren. Die Nachfolgearbeit war mit sehr vielen Schmerzen verbunden, aber es hat sehr gut funktioniert. Leider haben uns dabei nur die Teams von Giant-Alpecin und FDJ geholfen, der Rest hat sich hinten reingehängt.
Es war heute sehr hart, zum Schluss haben wir nur noch dafür gesorgt, dass Emanuel ganz vorne in den Berg reinfahren kann damit er dann die letzten 10 Kilometer alles geben kann. Für mich war es heute eine geniale Erfahrung zum ersten Mal durch so viele Zuschauer durch zu fahren. Sie tragen einen quasi den Berg hoch, es war eine wunderschöne Etappe, die aber auch mit viel stress und schmerz verbunden war.“ – Patrick Konrad